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Montag, 7. Januar 2013

Es war einmal...

...im August 2011.
31 Tage Indien. Zuerst bin ich 10 Tage mit dem Rucksack im Norden Indiens unterwegs gewesen. Danach traf ich auf eine Reisegruppe von 12 Frauen im fast 2500km entfernten Cochin im Süden Indiens. Die folgenden Bilder stammen allesamt aus dem Norden. Von Delhi gings über Agra mit dem Zug bis nach Varanasi, der Seidenstadt.
Hier wird seit Jahrhunderten Seide zu kostbaren Stoffen verwoben. Manche sagenVaranasi sei die älteste Stadt der Welt. Aber in Indien sagt "man" viel. So muss man ganz genau aufpassen, wenn einem "Seide" angeboten wird. Da ist plötzlich alles indische Seide. Und obwohl ich dachte mich genau auszukennen, konnte ich das ein oder andere Mal herrlich weiche Synthetikfaser nicht von reiner Seide unterscheiden. Erst wenn man den "Brenntest" macht wird es augenscheinlich. Reine Seide, eine Eiweißfaser, riecht nach verbranntem Horn und zerbröckelt fast wie schwarzes Mehl, während sich Synthetikfaser zusammenklumpt und chemisch "stinkt".
Ehrliche Händler boten gar von sich aus an ihre Ware anzubrennen um die Reinheit der Seide zu beweisen. Die anderen wollten einem für dumm verkaufen. Und überall nur Männer. Männer weben Seide, Männer besticken Seide, Männer verkaufen Seide. Auf mein Fragen hin bekam ich erklärt, dass Frauen nur für die Kinder und zum Essenkochen da sind, also nicht am öffentlichen Leben teil nehmen. Im Süden waren sie da ein wenig weiter entwickelt. Aber da sind ja auch die Urlaubsorte. Und letztendlich ist Indien so groß und so vielfältig, dass man gar nicht sagen kann wie es ist, weil es sich immer wieder anders zeigt und schließlich ja nochmal alles durch die Brille des Betrachters gesehen wird.
Hier einige Bilder. Ich zeige sie vor allem, weil ich natürlich wunderbare Seidenstoffe und dünne gebatikte Baumwollstoffe zum Befilzen mitgenommen habe.

Die Seidenfabrik in Varanasi - kein großes Gebäude, sondern viele kleine Zimmer, in die man von der Straße (eher schmale Gasse) aus reinschauen kann. Sie sehen so ähnlich aus, wie offene Garagen.

Männer besticken die feinen Stoffe mit kleinen Perlen. Für ein großes Tuch brauchen sie oft ein viertel Jahr.



Es sind in vielen Fällen muslimische Männer, die diese Arbeit tun. Die Perlen sind winzig klein.


Sie waren ganz stolz darauf, dass ihre Arbeit fotografiert wird.

Ein Seidenwebstuhl

Diese extrem feine Seide in dieser eher groben Umgebung


Stolz haben sie ihre Werke präsentiert
Und jetzt noch ein paar Indienbilder, die sein müssen:

Das Taj Mahal in Agra - Shah Jahan ließ es für seine Lieblingsfrau als Grabstätte bauen. Dahinter fließt der Yamuna-River. Dort wollte er am gegenüberliegenden Ufer noch so ein Mausoleum ganz aus schwarzem Marmor bauen lassen, was jedoch nie geschah.
Überall anzutreffen - Affen

... und Dreck. Als ich wieder in Deutschland zurück war, hatte ich das Gefühl, man könnte hier bei uns direkt sein Essen von der Straße essen, so sauber kam es mir im Vergleich zu Indien vor.

In der Monsunzeit ist der Ganges ganz braun und hat Hochwasser.
Krishnagemälde

Buddhastatue
Ich mit Hennabemalung. Der rote Punkt auf der Stirn bezeugt, dass ich an diesem Tag schon im Tempel war.

Ich beim Stoffkaufen. Diesen habe ich allerdings nicht genommen, obwohl der Händler mir versicherte, es sei reine Seide. Die Brennprobe, die er mir nur ganz kurz zeigte um sie schnell verschwinden zu lassen, zeigte etwas anderes. Der Boden in den "Geschäften" besteht aus einer dünnen Matraze und Teppichen, sie sind vorne offen. So sitzt man zum "Geschäftemachen" beieinander und trinkt Chai. 
Fernwehbild aus Varkala (im Süden Indiens)

Sonnenuntergang mit Palmen. ES WAR SO SCHÖN!!!

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Liebe Marion,
ich bin sehr beeindruckt von deinem Reiseeinblick, von deinem Wissensdurst, deinem Mut und von den tollen Fotos, die du feinfühlig machen konntest.
Da fehlen mir die Worte. Diese Erinnerung und das Eintauchen in eine ganz andere Kultur haben dich sicher sehr reich gemacht.
Liebe Grüße Angela

Filzmari hat gesagt…

Liebe Angela,
ja ich denke gerne daran zurück. Teilweise war es auch nicht leicht, denn ich musste dort ja ne ganz schön lange Zeit leben. Ich habe viele liebe Menschen kennen gelernt und schätze deren Spiritualität sehr. Leider war es kaum möglich die Farbenvielfalt und Schönheit der Frauen in ihren bunten Saris fotografisch festzuhalten (Privatspähre - o gott wie schreibt man dieses Wort? ...sphäre).
LG, marion

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